Peter Engelhardt
ich bin 1959 in Nürnberg geboren und lebe als freischaffender Maler in der Nähe meiner Heimatstadt.
Nach Praktika im Graphischen Gewerbe und als Kirchenmaler/Restaurator studierte ich Freie Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.
Spirituelle und kulturhistorische Themen lösten bald erste Schaffensphasen in den klassischen Sujets Landschaft, Portrait, Stilleben und dem Studium der Alten Meister ab.
Nach Ausflügen in fernöstliche Kulturen und Lehren - Shivaismus, Buddhismus, Tantra - und deren Götterwelt, beschäftigen mich aktuell hauptsächlich Themen der nordischen Kultur, Religion und Mythologie.
In den Zeiten, als Körper und Seele, Materie und Geist noch nicht als getrennt voneinander betrachtet wurden, konnten von den erdverbundenen Landmenschen die Naturenergien als leibhaftige Wesen geschaut werden. So entstand die Götterwelt unserer Urahnen mit unzähligen männlichen und weiblichen Götterfiguren, Natur-, Elementar- und Fabelwesen, welche die drei Welten Utgard, Midgard und Asgard bewohnen.
Aktuell inspirieren mich die Mythen und der Schamanismus der Indigenen Nordeuropas und insbesondere die vergessen gemachten Göttinnen, das naturverbundene Leben der Urahnen, ihre Lebensrhythmen und Riten im Jahreskreis unter Einbeziehung der Runen als Schriftzeichen und magisch-schamanische Symbole zu meinen Bildwerken.
Alle indigenen Naturvölker achten die Frau als Ebenbild der Großen ErdGöttin, welche schon vor zigtausend Jahren als die MUTTER im Zentrum der Kultur stand (Matrifokalität). Zahllose archäologische Funde von Göttinnen-Figurinen zeugen hiervon.
Erst mit dem Aufkommen und der Ausbreitung patriarchal-monotheistischer Theologien unterschied man Weiblichkeit, Natur und alles Materielle von einem sogenannten geistigen (in der Ansicht monotheistischer Kleriker männlichen) Prinzip, was den Grundstein zu einer verheerenden Spaltung von Mensch und Natur und der Ausbeutung der Erde und ihrer Bewohner legte.
In alten tantrischen Lehren wie zB im shavaitisch-kashmirischen Tantra, wird der Frau oder Yogini als Verkörperung des göttlich-weiblichen Prinzips höchste Verehrung entgegen gebracht. Dort wird der menschliche Körper nicht als zu überwindendes Übel, sondern als Tor zum unendlichen Raum und der Erkenntnis betrachtet. Durch meditatives Verweilen in der heiligen Vereinigung männlicher und weiblicher Energie öffnet sich das Tor zum Bewusstsein der Unendlichkeit in uns selbst.
„Der Körper trägt in sich alles Göttliche.
Wer tief in den Körper einzudringen vermag,
erlangt die Befreiung.“ (Abhinavagupta)
Körpermalerei ist eine konsequente Fortführung meiner Bildthemen unter Einbeziehung des menschlichen Körpers, der Bewegung und des Mediums Fotografie, die ich seit 2010 ausübe. Es bietet sowohl dem Malenden als auch dem Bemalten die Möglichkeit, die Illusion der Trennung von Geist und Körper / Ego und Natur durch ein tiefes Eintauchen in das Hier und Jetzt für Momente aufzulösen. In einer Umgebung, in welcher die Naturkräfte auf der bemalten Haut zu spüren sind, fällt es leicht, sich wieder mit den Elementen EINS zu fühlen. Es entsteht eine tief befreiende Freude in Harmonie mit dem Großen Ganzen zu sein. Jenseits alter Konditionierungen des Verstandes fühlt sich das pure Sein auf magische Art neu.
Einzel-Bemalungen - Paare - Kurse für Gruppen.
Peter Engelhardt
1959 - Geboren am 10. Oktober in Nürnberg
1971 - 1978 - Peter-Vischer-Gymnasium/Nürnberg
1978 - 1980 - Praktikum im graphischen Gewerbe
1981 - Fachabitur Gestaltung
1981 Praktikum als Kirchenmaler / Restaurator
1981 - 1988 Studium der Freien Malerei und Grafik
an der AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE NÜRNBERG
seit 1988 - freischaffender Maler und Grafiker
2002 - Astrologieausbildung
Okt. 2014 - März 2015 Atelier in Almunecar/Andalusien
seit 2016 Atelier in Feucht bei Nürnberg
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"Wo immer in der Welt ein weiblicher Körper erscheint,
sollte er als mein heiliger Körper erkannt werden."
(aus dem Vajrayogini-Tantra)
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Mahamudra
- zu nah, um erkannt zu werden
- zu tief, um erfasst zu werden
- zu einfach, um geglaubt zu werden
- zu wunderbar, um von der Intelligenz begriffen zu werden
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Geburt – Blüte – Tod
Das dreigliedrige kosmische Urprinzip – das Schöpferische, das Bewahrende und das Wandelnde (Geburt – Blüte – Tod) - sind EINS - die GÖTTIN.
Die rote, die weiße und die schwarze Göttin stellen als Symbol dieser untrennbaren Dreiheit LEBEN in seiner Ganzheit dar.
In der polytheistischen Religionen, wie auch in der Naturreligion der Kelten und Germanen und vieler anderer Indigener, hat die Göttin unzählige Gesichter und Namen.
Kunst ist immer die Sehnsucht nach dem Göttlichen – nach dem scheinbar verlorenen Eins-sein mit der Lebensquelle.
Durch unser Verstandesbewusstsein und die Abspaltung der Anima, des weiblichen Seelenanteiles, fühlen wir uns von der Schöpfer-Energie getrennt.
Die Wunden, die der Gaia, unserer Mutter Erde, in den vergangenen Jahrtausenden patriarchal-feudaler Herrschaftsformen durch Mangelbewusstsein geschlagen wurden, scheinen nahezu unheilbar. Analog dazu die Wunden unseres weiblichen Seelenanteiles, unserer Anima.
Erst wenn wir der weiblichen Energie in uns wieder Gleichwertigkeit, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit verleihen, uns mit ihr wieder verbinden, kann Ganzheit, kann Heilung unseres Körpers, unserer Seele und der Erde geschehen.
Peter Engelhardt
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Eros und Kreativität
Kunst und Liebe bedingen sich gegenseitig. Wo Liebe nicht lebt, kann Kunst nicht gedeihen.
Eros ist die Antriebskraft meines künstlerischen Schaffens. Eros IST kreative Urkraft, ist Lebendigkeit - durchströmt mich bis in alle Zellen meines Körpers.
Das Wunderbarste, was wir auf der Erde erfahren können, ist die Lebens- und Schöpfer-Energie – im Tantrismus "Shakti". Sie manifestiert sich in allem Lebendigen – in Pflanze, Tier und im Menschen. Auch in scheinbar Totem – den Mineralien – und in den Elementen – Wasser, Feuer, Luft, Erde und dem Raum. Alles im Kosmos ist durchdrungen von Shakti, untrennbar von den Erscheinungen und Manifestationen.
Und ich kann sie im eigenen Körper spüren, wenn ich vor der Schönheit einer ihrer unzähligen Erscheinungsformen erschauere – ein Vibrieren, das wie eine Welle von flüssigem Gold durch meinen Körper strömt. Beim Anblick von Schönheit – einer schönen Frau, dem Sternenhimmel oder eines Kunstwerkes. In diesem Moment fühle ich mich EINS mit dem unendlichen Raum, löst sich die Illusion von Getrenntsein auf.
Indem ich mich dem kreativen Prozess des Malens hingebe, mich dem Fluß der Energie öffne, bin ich in Verbindung mit Shakti, der Lebensenergie. Sie wirkt durch mich – und schafft manchmal Bilder von unergründlicher Schönheit – im Ausdruck ihrer Augen oder in den vibrierend-farbigen Wellen, die sie umfließen.
Die Energie der Göttin ist in jedem Pinselstrich, in jeder Farbnuance gegenwärtig.
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„I am bewildered by the magnificence of your beauty and wish to see you with a hundred eyes...“
(Rumi)
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Jedes Bild ist ein Akt der Liebe - eine Verneigung vor dem Göttlich-Weiblichen, vor der Kraft der Lebendigkeit. Es ist die Erfahrung von EinsSein.
Kunst und Liebe sind Geschwister. Beide können nicht "gemacht" werden. Wir können uns ihrer Energie nur hingeben und dadurch die Erfahrung eines Größeren – jenseits der Grenzen unseres menschlichen Verstandes machen. In der hinduistischen Tradition ist Bhakti-Yoga (der Weg der Hingabe) die gelebte Hingabe an das Große Sein.
Es ist das Berühren und gleichzeitig das Berührtsein und das Erfahren eines Größeren, das über die beiden Teile - Liebender und Geliebter – Maler und Leinwand – hinausgeht.
„Sind Liebe und Liebender erst einmal eins geworden, sind beide beides, Gebender und Gabe“
(Rumi)
Die Schönheit des Anblicks und die Sehnsucht im Inneren fließen zusammen und finden ihren Ausdruck in meinem Medium Farbe - verschmelzen in einem Augenblick mit dem Kosmos. Es sind dies Momente des Nicht-GetrenntSeins, des Fließens im Raum. Ich empfinde sehr viel Dankbarkeit, das erleben, spüren und umsetzen zu dürfen.
„The experience of creativity is an entry into the mysterious. Technique, expertise and knowledge are just tools. The key is to abandon oneself to the energy that fuels the birth of all things. This energy has no form or structure, yet all the forms and structures come out of it. The important thing is to be open to what wants to be expressed through you.”
(Osho)
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„Angesichts von Schönheit findet immer ein Wiedererkennen statt, denn sie lockt uns hinaus in den Kosmos und löst die Bindung ans Ego auf. Wenn wir Musik hören oder vor einem Gemälde stehen, lösen wir uns auf - und unser Gefühl von Getrenntheit verschwindet.“
(Daniel Odier)
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Literatur, die mich inspiriert hat:
• die EDDA
• "Kultur und Religion der Germanen" von Wilhelm Groenbech
• Die Upanishaden, der Basis-Text der hinduistischen Tradition
• Die grundlegenden Texte des kashmirischen Shivaismus -
Vijnanbhairava-Tantra, Prayabhijnahrdayam, Paratrisika
• Die Lehre von Ramana Maharshi, Jiddu Krishnamurti und
anderen Advaita-Lehrern
• Alle Texte von Rumi, einem Mystiker in der Tradition der Sufi
• Die Lehre von Daniel Odier und Parvathi Nanda Nath
- Daniel Odier: “Tantra - Eintauchen in die absolute Liebe - Eine Initiation im Himalaya”, Aquamarin Verlag, Grafing 2005
“Die Ekstase des Herzens - Der tantrische Weg zum Erwachen”, Aquamarin Verlag, Grafing 2005
“Tantra Yoga - Der Weg zur höchsten Erleuchtung”, Diederichs Gelbe Reihe, München 2006
“Das entflammte Herz”, Aquamarin Verlag, Grafing 2009
“Begierde., Leidenschaft & Spiritualität”, Edition Innenwelt GmbH 2009
• Marko Pogacnik: “Die Tochter der Erde”, AT-Verlag, Aarau 2002
• Marko Pogacnik: “Die Landschaft der Göttin”, Diederichs, München 1993
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