Bilder 2018
"Nemeton", 12.2018
Acrylfarben auf Leinwand 70 x 100 cm
"Quellheiligtum", 11.2018
Acrylfarben auf Leinwand 50 x 70 cm
"Heilige Eiche", 10.2018
Acrylfarben auf Leinwand 80 x 140 cm
"Cernunnos", 10.2018
Acrylfarben auf Leinwand 140 x 140 cm
"Cernunnos"
Acrylfarben auf Leinwand 140 x 140 cm
Cernunnos ist allgemein bekannt als keltischer Gott mit dem Hirschgeweih - Darstellungen zB auf dem Kessel von Gundestrup, der einen im Lotussitz verweilende Gestalt (Gott oder Schamane?) mit Hirschgeweih, umgeben von Tieren zeigt.
Sein vermutlich latinisierter Name bedeutet soviel wie “der Gehörnte”. Zu dieser Ikonografie finden sich Entsprechungen in
Pashupati (Herr über die Tiere) der frühen Kultur der Draviden, welche nach Ende der Eiszeit (9000 Jahre v.u.Z) in Südindien aufkam und als Wurzel des schamanischen Shivaismus betrachtet werden kann.
Im advaitisch-tantrischen Shivaismus Kashmirs wird der Körper als Zugang zu geistigen Ebenen und Erkenntnissen verehrt und nicht etwa wie in körperfeindlichen, alles Natürliche dämonisierenden patriarchalen Theologien als sündiges, zu überwindendes Übel betrachtet.
Die Verehrung der Natur und Mutter Erde als Göttin findet sich bei allen indigenen Völkern der Welt, so auch bei Indigenen Europas - den Kelten und Germanen, welche der Frau hohes Ansehen zB als Heilerin, Priesterin, Seherin aber auch als Kriegerin und Fürstin entgegenbrachten.
An vielen Stellen Europas fanden sich in der Frühgeschichte bereits Darstellungen des von Tieren umgebenen Geweihgottes zB in Höhlen-Malereien, die Jagdszenen darstellen und später zB als Reliefs auf Gefäßen.
Damals gingen der Jagd schamanische Rituale voraus, in welchen sich die Jäger mit den Seelen der Tiere verbanden, um einerseits bei der Jagd erfolgreich zu sein und andererseits um mit dem Geist des Tieres in eine erlösende Beziehung zu treten. Die indigenen Jagdbeuter hatten für das Genährt-Sein aus Mutter Natur ein natürliches Bewusstsein religiöser Dankbarkeit und jagten nur, um das Überleben des Stammes zu sichern.
Auch die Ähnlichkeit des Wilden Mann oder Grünen Mann als Symbol des Waldgottes und Hüter der Natur und des Tierreiches zu einigen Darstellungen des Shiva Rudra in der hinduistischen Kultur des Industales ist offensichtlich. Sowohl Kelten als auch Germanen betrachteten die Natur mit all ihren Wesen als heilig. Sie verehrten ihre Götter als Personifizierungen wirkender Naturkräfte in heiligen Hainen, unter alten Eichen- und Lindenbäumen und an besonderen Kraftplätzen wie Quellen, Seen oder Höhlen, welche später vom christlichen Klerus womöglich vernichtet oder mit christlichen Bedeutungen überlagert wurden. Die Religion der Indigenen auszumerzen, um damit ihre innere Verbindung zu ihrer Kultur und ihren Ahnen zu brechen, war eine Methode der patriarchalen Machthaber, aus ursprünlich freien Indigenen ein Volk von Leibeigenen zu machen, welche das entstehende Feudalwesen aus christlichen und weltlichen Alleinherrschern mit den Erträgen ihrer Arbeit zu finanzieren hatten. Die Geschichten um die sagenhafte Gestalt Robin Hood (ein Symbol des Grünen Mannes, der in Harmonie mit der Natur und ihren Wesen im Wald lebt) beleuchten diesen Zusammenhang auf anschauliche Weise. Im Zug der Zwangskonvertierung zum neuen Glauben an den fremden Wüstengott („Macht Euch die Erde untertan“) wurde auch die christliche Erfindung “Teufel” bewusst und manipulativ mit Merkmalen wie Hörnern und Hufen ausgestattet, um den mythischen Naturwesen der Ureinwohner ein negatives Ansehen zu geben und sie ins dunkle, schattenhaft Böse zu ziehen. Ein großer verheerender Plan, das lebensfremde und inhumane Gedankensystem des EinMannGottes auf das irdische Leben anzuwenden, an dessen Spitze letztendlich nur noch ein Mann steht, dem Alles untertan zu sein hat und an welchem Erde und Menschen heute noch leiden.
In Zeiten einer immer offensichtlicher werdenden Zerstörung der Erde durch gewissenlose und ausbeuterische Machenschaften entwurzelter und unbewusst handelnder Egoisten kann Cernunnos als heilsames Symbol für den in die Natur eingebundenen, im innerem Zwiegespräch mit ihr stehenden und sie verehrenden Menschen gesehen werden.
Peter Engelhardt
Die Nornen
April 2018, Acrylfarben auf Leinwand 80 x 100 cm
Die Nornen sind in der germanischen Mythologie die drei Göttinnen, welche das Schicksal der Menschen weben. In ihrer Dreiheit entsprechen sie der Symbolik des Geboren-werdens, des Reifens und des Vergehens genauso wie der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. URD, VERDANDI und SKULD… mehr lesen>
HOLLA
Acrylfarben auf Leinwand 80 x 120 cm
Über die vergessene Weiße Göttin der Germanen
"Auch unsere eigenen Vorfahren glaubten einst an die Mutter Erde. Denn wir selbst sind die Ureinwohner Europas und haben durch eine fundamentalistisch ausgerichtet Zwangschristianisierung unsere eigentliche Identität verloren. Bei einem Indianerstamm in Brasilien bedauern wir das, bei uns selbst nehmen wir nicht einmal wahr, dass wir als Europäer unsere ureigenen Weltvorstellung eingebüßt haben. … (…) … der Göttinnenglaube wurde von sämtlichen monotheistischen Religionen grausam ausgetilgt …(…)… Die Grunderfahrung der Menschen, dass, wer in Gestalt der Erde die Göttin verletzt, sich damit selbst verletzt, wurde damit ausgelöscht. …"
(aus dem Buch „Die Weiße Göttin Huldr“ von Alexander A. Gronau, www.Bibliothek-Nemeton.de )
Die Weiße Göttin
Acrylfarben auf Leinwand 60 x 100 cm