Pflanzen, Tiere und Menschen begegnen sich im Gefühlsgarten der Menschlichkeit des Yoga-atelier333 zur ersten AURA Naturzeremonie - ein Gesamtkunstwerk aus Farbe, Körper, Klang, Bewegung, Ritual in der Natur und für die Natur.
Obgleich ein locker umrissenes Konzept, eine Vision der Möglichkeiten zu diesem Tag der Begegnung mit den Naturwesen gefasst war, erlebten wir unsagbare Wunder an Tiefe, Schönheit und Berührung, welche spontan aus dem Moment heraus entstanden und mit Worten nicht annähernd wiederzugeben sind. Berührend und magisch, weil wieder einmal erlebbar wurde, von welcher Intelligenz und Schöpferkraft wir durchdrungen werden können, wenn wir unsere Seelen und unsere Kraft als Gruppe dafür öffnen. Wenig war geplant, eine Überfülle an gelungener Improvisation wurde uns an diesem Tag geschenkt. Einigkeit in der Vision, der Natur zu begegnen, zu danken, zu opfern…etwas zurück zu geben, von der Fülle, die uns das Leben selbst zuteil werden lässt.
In einer Zeit der Mechanisierung, der Entseelung, der Zweckorientiertheit und materialistischen Wissenschaftsgläubigkeit mag es Vielen befremdlich erscheinen, sich mit der Natur und ihren Wesen zu verbinden auf keinesfalls alltägliche, sondern eher wundersame Weise; als MenschenGruppe wieder in eine Ebene hineinzufinden, in welcher Alles mit Allem verbunden ist; wo die Vorstellung von unserem individuellen Sein ein Stück weit losgelassen wird, um mithilfe von magischem Gefährt - dem farbig bemalten, nackten Körper, dem Ritual, dem Tanz, dem Gesang - ein Verbundensein zu erfahren auf einer Ebene, welche jenseits der für den Verstand wahrnehmbaren Welt liegt. Dort fand uns nicht nur gelöste Leichtigkeit und spielerisch-schöpferisches Tun, sondern gleichzeitig auch das Wunder einer vernetzten Wahrnehmungsfähigkeit mit den Wesen und Elementen in uns und um uns - und dort begegnen wir dem in der ERDE für uns gespeicherten Wissen um eine alle-Wesen-verbindende Lebenskraft.
Am Baum der Ahnen und der Weisheit ein improvisierter Tanz der Frauen zu einem Lied der Erdheilung, welcher niemals natürlicher und anmutiger hätte sein können, wäre er vorher einstudiert worden. Der Reigen der farbig bemalten Frauenkörper scheint in diesem Moment einer einzigen Seele, einer einzigen gemeinsamen Empfindung Ausdruck und Bewegung zu verleihen. Bezauberndes Geschehen, erfüllt mit Freude und Schönheit die Seele des Ortes und der anwesenden Naturgeister. Heilung.
"...Ein Ritual des Dankes und der Vergebung für das Pferd, das den Menschen seit Jahrtausenden begleitet - als geliebter Freund einerseits aber auch als ausgebeutetes und mißbrauchtes Nutztier auf der anderen Seite.
Die Frauen stehen im Kreis, das Pferd im Zentrum. Es herrscht absolute Stille. Eine sanfte im weichen Herzschlag allen Seins ertönende Trommel ist zu hören. Grillen zirpen. Keiner weiß, was geschehen wird aus dieser Stille des Herzschlages heraus. …Minuten gespannter Stille … eine Frau erhebt sich, geht langsam und achtsam auf das Pferd zu und verneigt sich vor ihm tief zur Erde. Es geschieht ein Wahrnehmen von Wesen zu Wesen in diesem Moment inmitten der Ewigkeit. Alles geschehene Leid ist sowohl gegenwärtig als auch gelöst vom Jetzt und im Jetzt. Der Moment als uns allen klar wurde, was hier gerade geschieht - tiefe Stille und Dankbarkeit im Sein mit allen verwandten Naturwesen erfüllt den Kreis. ..."
* * *
SEIT VIELEN LEBEN.....
sonne ich mich im Glanz der Macht meines Schwertes.
glaube ich, es sei männlich für Ruhm und Ehre zu töten.
lasse ich mich von Mächtigen zwingen, meine wahre Identität aufzugeben.
opfere ich meine blühende Manneskraft fremden Herren zu dienen.
blenden mich verlockende Versprechungen von Macht und Reichtum.
missbrauche ich dafür meinen Körper.
verkaufe ich dafür meine Seele.
bin ich im Krieg mit meiner wahren männlichen Natur.
SEIT VIELEN LEBEN
habe ich mich in Vielem verloren.
SEIT VIELEN LEBEN
leugne ich das Mysterium der Weiblichkeit.
blüht die Jugend von Frauen in meiner Abwesenheit.
tragen Frauen die gemeinsame Frucht unter ihrem Herzen getrennt von mir.
versäume ich die Geburt unserer Kinder.
erwarten mich Töchter und Söhne sie anzuerkennen.
weiss ich das Reifen der Frauen nicht zu würdigen.
halte ich nicht Totenwache am Sterbebett meiner Eltern.
bin ich abwesend als meine Lieben des Schutzes bedurften.
sehnen sich Frauen nach meiner Rückkehr.
SEIT VIELEN LEBEN
lieben Frauen diesen Schmerz aus mir heraus.
berühren Fühlende mein Narbenherz.
verleihen weise Göttinnen meiner Seele Flügel.
Dank
der Liebe Aller Mütter
in jeder Dimension des Lebens zu allen Zeiten
lebe ich
dies zu bezeugen
Durch Vergebung
ist mein Tod
die Tür
zu einem langen Leben.
SEIT VIELEN LEBEN
bin ich
darauf angewiesen.
( HANTAJO 8/2019 )
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Die Tödin wandelt
Sie beobachtet, hält den Kreis
In Stille
Im Fluss verbindet webt knüpft
Ruft die Kräfte, lauscht den Botschaften
Begegnet dem Pferdewesen
Wacht bei der Heilung Pferd – Menschenwesen
Trauer darf kommen, Unglauben - dann Erlösung – Vergebung
... Epona?
Liebe entsteht
Schwesternschaft im Rauch
Heilt das Vergangene – Liebe im DaSein
Heilung für die Tore ins Leben
Ins Fließen kommen, neu werden
Wahrhaftig
Trifft auf die Freude
Zärtlicher Tod tanzt mit ihr
Leben und Tod eins
Liebe bleibt
Hirsch – Lichtbringer – geht mit der Tödin
Alles ein Kreis
Gong und Gesang
Herausforderung Ruf Gelockt vom Erdwesen
Verbundenheit
Kraft spüren
Nimmt das Schwert des Kriegers
Verführung
Töten Blut Zerstörung Angst
Verdammnis
Heilung und Frieden kommt
Leichtigkeit
Alles ein Kreis
Wasser Begegnung Spiegel
Auflösung Verwandlung Dahingehen
Häuten
Farbe ablegen
Zurück auf die Erde
Angehören
Freude
Auf die Wegkreuzungen
Dank an alles Geschehene
Was sich zeigte, was ins Leben kam, da sein durfte
Unbemerkt erst, dann im Licht
Zufrieden am Feuer
Genährt sein
Ganz und frei
text: Silvia Eichner
* * *
ORTZEITLOS
Ich ahne, Ihr geht vor mir.
Ihr sucht mich heim.
Von Anbeginn der Zeit,
fahre ich Euch nach.
Ich ahne, den Pfad der Herzen meines Stammes.
Ich anerkenne, den Weg des Geistes meines Volkes.
In Euren Träumen lebe ich fort,
als der Mensch, den Ihr geliebt habt.
Wenn unser Weg sich kreuzt,
bin ich,
wieder sehend.
Tanze Dich bewusst los.
Trommle Dich über die Regenbogenbrücke.
Singe um Dein Leben.
Lass Dich vom Wind verwehen.
Spüre Dich ins Nichts.
Hast du Dich verloren,
als Niemand im Nirgendwo,
kommt Dir deine Seele entgegen,
Dich zu berufen.
Folge dem Ruf.
Er führt Dich an den Ort,
wo ALLE und ALLES
schon immer auf Dich warten.
Dein Platz ist frei im Kreis,
doch sei Dir gewiss,
am ORT ZEIT LOS angekommen,
bist Du durch Deinen Schmerz gegangen.
Dann tanzen Die, die vorgefahren sind,
mit Denen, die nachkommen.
Am Urfeuer des Bewusstseins,
für Alle, die sein werden.
Dank,
Mutter Erde,
all meinen Verwandten,
in jeder Dimension des Lebens.
Ihr seid losgekommen,
habt Euch die Zeit genommen,
vor Ort zu wirken.
Ihr seid meine Zeugen.
text: Jürgen Huber
* * *
Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden, deren Empathie und Offenheit diesen Versuch einer Verschmelzung verschiedener Kunstformen und dem Ritual für die Naturwesen zu einem tiefgehenden und unvergesslichen Erlebnis haben werden lassen.
Peter Engelhardt & Julia von Ungern Sternberg
Weitere AURA Naturzeremonien sind geplant und werden auf dieser website unter termine und über den newsletter bekannt gegeben.
AURA Naturzeremonie - Bildgalerie
Die AURA Naturzeremonie 2020
konnte dieses Jahr nach einigen widrigen Umstände wie Terminverschiebungen, Absagen und Dauerregen letztendlich doch noch in kleinerem Rahmen und zum Teil nur in den Innenräumen das YOGA-atelier333 durchgeführt werden. Wegen der wasserlöslichen Körperfarben verlegten wir die Außenaufnahmen zum Ende der Zeremonie - trotz allem oder gerade deswegen (?) entstanden einige aussagekräftige Fotos, welche den Geist der Veranstaltung sichtbar machen.
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